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Kanchan Ray
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AppBlogMainIm iOS App Store gibt es etwa 1.5 Millionen Apps, weitere 1.6 Millionen in Google Play und weitere 800.000 bei Amazon und Microsoft. Als Nutzer von Apps verfüge ich über eine reiche Auswahl an Apps für jede alltägliche Aufgabe. Als ein Entwickler von Apps, sollte ich davon begeistert sein, Teil eines derart pulsierenden Ökosystems zu sein. Aber, bewegt sich die Realität überhaupt in der Nähe des Hypes?

Kürzlich bemerkte ich, dass ich im vergangenen Jahr keinen der App Stores besucht hatte. Alle Freunde, die ich befragte, konnten sich nicht entsinnen, wann sie das letzte Mal einen App Store besucht hatten, um eine neue App zu „entdecken“. Das brachte mich zu der Überlegung – brauchen wir die App Stores überhaupt noch oder können wir ohne sie leben?

 

Beobachtung A – Zombies beherrschen den Market Place

AppBlogDie ungeheure Anzahl der vorhandenen Apps in den App Stores hat zu einem großen Problem in Bezug auf deren Auffindbarkeit geführt; sowohl für die Anwender als auch für die Entwickler. Die unkontrollierte Explosion der Anzahl von Apps hat zu einer Menge von „Zombie Apps“ geführt. Derzeit sind 83% aller iOS Apps im Zombie Status. Sollte dieser Trend anhalten (und nichts deutet darauf hin, dass dies nicht so sein wird), werden weniger als 10% aller Apps überhaupt vom Nutzer beachtet werden. Jene Apps, die dies tun, verfügen bereits über eine beachtliche Anziehungskraft und sind in den Top 10 aller Stores gelistet.

Die Anzahl an Apps im iOS Store hat sich 2014 um 50% erhöht. Im gleichen Zeitraum hat sich die Anzahl der Zombie Apps verdoppelt. Da es keine Anzeichen für eine Verlangsamung der Wachstumsraten gibt, werden die Marktplätze zunehmend überfüllt und nur die der großen Marken (und Budgets) werden auffindbar sein. Die Anwender werden nicht in der Lage sein, neue Apps zu entdecken und folglich werden neue und aufstrebende Entwickler als Verlierer dastehen.

 

Beobachtung B – Keiner kennt deine App

Wie wirst du entdeckt, wenn deine App in einem Meer von Millionen Apps untergeht? Es ist fast so wie bei „Findet Waldo“. Die Pflege der App Märkte und die Methoden der Erstellung von Ranglisten wurde nicht mit Fokus auf App-Entwickler konzipiert, sondern für Benutzer, um sie dabei zu unterstützen Apps zu finden und zu kaufen. Dies stellt für App-Entwickler ein gewaltiges Problem dar. Um fair zu sein: Die Marktplätze für die schlechte Auffindbarkeit verantwortlich zu machen, wäre so, als würde ich Google dafür verantwortlich machen, wenn meine persönliche Website nicht auf deren ersten Seite erscheint. Die Auffindbarkeit sicherzustellen liegt in der Verantwortung des Entwicklers und nicht beim App Store oder dem Nutzer.

Also, wie kann jemand deine App entdecken?

Die Antwort ist ziemlich einfach – Cash! Verschiedene Formen von Anzeigen können helfen, dass deine App sich hervorhebt. Aber das ist eine teure Methode, um ein kaputtes Modell zu reparieren. Kampagnen waren eine der häufigsten Methoden, die Anwenderzahl einer App innerhalb kurzer Zeit zu erhöhen. Heute betragen die Kosten für den Kauf einer App Installation (inkl. der Kosten von gekauften Installationen und organischem Wachstum) ungefähr $ 1.50. Des Weiteren benötigt eine App ungefähr 50.000 bis 100.000 Downloads, um in den Top 10 Ranglisten verschiedener Märkte zu erscheinen. Damit betragen die unmittelbaren Kosten der Auffindbarkeit zwischen $ 75.000 und $ 150.000. Clash of Clans hat in 2014 einen Umsatz von $ 1.7 Milliarden berichtet und in diesem Zeitraum $ 450 Millionen für Marketing ausgegeben.

 

Beobachtung C – Die Mittelschicht schrumpft

Apple gibt an, seit Öffnung des Apple Store $ 40 Milliarden an Entwickler gezahlt zu haben. Zu beachten ist auch, dass der Store für die „Schaffung und Unterstützung“ von 2 Millionen Jobs in den USA verantwortlich war. Mehr als eine halbe Million iOS Entwickler haben Apps erstellt. iOS, Android und die Apps kleinerer Plattformen könnten in 2020 jährlich einen Umsatz von $ 101 Milliarden (gemäß der Marktforschungsfirma App Annie) generieren. Die „Mittelschicht“ in den App Stores ist jedoch klein und schrumpft; das schnelle Geld gehört der Vergangenheit an. Etwa 85% aller Umsätze mit iOS Apps stammt von Spielen – ein weiteres bedenkliches Zeichen für App Entwickler.

Gleichzeitig wandeln sich die Trends sehr schnell. In 2011 waren 63% aller Apps sogenannte bezahlte Downloads mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis von $ 3,64 per App. In 2015 waren nur noch 27% bezahlte Downloads und der Durchschnittspreis ist auf $ 1,27 gesunken. Um in den heutigen App Marktplätzen einen Gewinn zu machen, braucht es eine komplexe Mischung aus In-App-Käufen, Abonnements und Werbung. Für die Mittelschicht der App Entwickler ist dies unerreichbar.

Trends zeigen, dass mehr und mehr Kunden Apps für einen kurzen Zeitraum intensiv nutzen und nicht regelmäßig über eine längere Periode. Die Loyalität zu einer App (App Stickiness) ist abnehmend.

 

Beobachtung D – Brauche ich immer noch mehrere Apps?

Vergiss den Marktplatz für Apps. Schauen wir uns die populärsten Apps, die wir jeden Tag nutzen, an.

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Top 10 der weltweit am meisten genutzten Apps (Quelle: Mary Meeker Internet Trends)

Das Erste was auffällt ist die Tatsache, dass es sich hierbei ausschließlich um native Apps handelt. Hybrid Apps schaffen es nicht einmal in diese Liste. Die interessanteste Tatsache im Hinblick auf diese Elite ist, dass es sich – mit Ausnahme von Clash of Clans – entweder um Apps aus dem Social Networking Bereich oder um Messaging Apps handelt. Im Prinzip also um Apps für den täglichen Gebrauch, die wir zur Kommunikation einsetzen. In vielerlei Hinsicht sind Facebook, Twitter und WeChat auch Browser – Wrappers für das mobile Web. Interessanterweise integrieren diese App Plattformen eine große Anzahl an Diensten. Die Zukunft liegt in Multi-Service-Plattformen, d. h. wir sollten in der Lage sein, Chats, Videoanrufe und Einkäufe aus Facebook heraus abzuwickeln, Bankgeschäfte mit WhatsApp, Anrufe mit WeChat zu machen, Nachrichten mittels Twitter zu lesen und Fotos über Instagram zu teilen.

 

Warum also haben wir so viele Apps auf unserem mobilen Gerät?

Werfen wir einen Blick auf die Game-Changer, wie z.B. Uber, welche die Geschichte des App Aufspürens und App Verteilung neu schreiben. Statt „nur eines Icons" auf dem Bildschirm des mobilen Geräts sind diese tief mit Diensten, die wir gewöhnlich nutzen, verknüpft. Sie sind mit Citymapper für die Erstellung neuer multimodaler Routen integriert. Nichts hindert Google an der Integration mit Ola (natürlich für einen gewissen Preis) und BigBasket. Sobald die üblichen „Big Apps“ mit Unterstützung der Anbieter von Betriebssystemen Integration auf der Dienstebene anbieten, werden die „eine App für eine Aufgabe“ Angebote nicht länger existieren.

Für den heutigen App Nutzer ist weniger mehr. Je aufgeräumter der mobile Bildschirm, desto besser. Ist aufgrund des sich rasch verändernden Nutzerverhaltens die Zeit für einen “Uber Moment“ bei den App Stores gekommen?

Tags

Mobile App, App Developers, Application Development, Applikationsentwicklung

Autor
Kanchan Ray
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Mobile App, App Developers, Application Development, Applikationsentwicklung