Wien/Austria, 5. November 2020: Testing und Testautomatisierung gehören zu den am stärksten wachsenden Services im Zuge der Digitalisierung. Der Bedarf an Spezialisten für diese zeitaufwendige, größtenteils manuelle Aufgabe steigt weiter an und wird in vielen Unternehmen zunehmend zum Flaschenhals für Innovationsprojekte. Eine mögliche Lösung zeichnet sich nun in einem innovativen Praxis-Experiment des Software- und Digitalisierungsspezialisten Nagarro ab.
Das durch die FFG geförderte Nagarro Forschungsprojekt "AI4T" (Articial Intelligence for Testing) untersucht die Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz in der Testautomatisierung. Nach rund einem Jahr bestätigt sich jetzt Nagarros These: Kosten und Zeiteinsatz für Software-Testing konnten durch künstliche Intelligenz bereichsabhängig um 38 bis 75 Prozent reduziert werden. Umfang, Trefferquote und Relevanz der durchgeführten Testfälle wurden mithilfe selbstlernender Systeme deutlich erhöht, der Analyse-Aufwand von Testergebnissen auf ein Viertel reduziert. Zwar bleiben menschliche Testing-Kapazität und Expertise auch künftig unverzichtbar, aber die Arbeit wird produktiver und somit das Berufsbild positiv beeinflusst.
Testautomatisierung: Hidden Champion für Innovation
Thomas Steirer
Das Forschungsprojekt AI4T zielt darauf ab, den stark ansteigenden Testing-Bedarf mithilfe von Artificial Intelligence zu entlasten. Software-Test Lösungen sind für die digitale Welt überlebensnotwendig und unverzichtbar. Ungetestete Applikationen bergen existenzielle Risiken, wodurch Testing und Qualitätssicherung bestimmende Faktoren für neue Innovationsprojekte sind. Thomas Steirer, Projektleiter und Experte im internationalen Nagarro Testing Competence Team in Wien, ist überzeugt: "Wenn es uns gelingt, Test-Lifecycles weitgehend zu automatisieren, ist das ein Meilenstein für die Qualitätssicherung und für künftige softwarebasierende Innovationsprojekte weltweit."
Forschung unter realen Bedingungen
Das Ergebnis des ersten Jahres basiert auf vier von insgesamt neun geplanten Use Cases, für die Nagarro u.a. den Flughafen Wien als Projektpartner gewinnen konnte. Gearbeitet wurde mit anonymisierten Testdaten aus praxisnahen Szenarien. Das Forschungsprojekt ist für insgesamt 3 Jahre ausgelegt (bis 2022).
Philipp Urbauer
Mit der FH Technikum Wien ist außerdem ein renommierter Forschungspartner involviert, um die nächste Generation in das Projekt AI4T einzubinden. FH-Prof. Dr. MSc Philipp Urbauer: "Im Forschungsschwerpunkt "Data-Driven, Smart & Secure Systems" der FH Technikum Wien stellen wir praxisnahe angewandte Forschungsthemen in den Mittelpunkt, wie in diesem Fall aktuelle Ansätze der künstlichen Intelligenz. Durch die aktive Einbeziehung der Studierenden fließt zukunftsorientiertes Wissen direkt in die Lehre ein, werden Fähigkeiten, Wissen und eine erweiterte Kompetenz im Berufsfeld erworben."
AI4T Kennzahlen im Überblick
Projektlaufzeit: 3 Jahre (bis 2022)
Vorläufige Ergebnisse:
- 75% reduzierter Aufwand bei der Analyse von Testergebnissen
- 38% geringere Kosten für die Code-Refaktorierung
- 70% niedrigere Wartungskosten einer Testautomatisierungs-Suite
Weitere Informationen unter www.nagarro.com/AI4T
Über Nagarro
Nagarro ist ein führendes, weltweit agierendes Unternehmen für digitale Produktentwicklung. Das auf "Change the Business"-Technologiedienstleistungen spezialisierte Unternehmen hat eine breite internationale Kundenbasis insbesondere im zentraleuropäischen Raum - vor allem Deutschland - sowie in Nordamerika. Nagarros Full-Service-Portfolio umfasst Digital Product Engineering, E-Commerce und Customer Experience Services, künstliche Intelligenz und Machine Learning, Cloud- und IoT-Lösungen sowie Beratung zum ERP der nächsten Generation. Nagarro unterhält langjährige Geschäftsbeziehungen zu einer Reihe globaler Blue-Chip-Unternehmen und zu führenden Softwareanbietern (ISVs), zu weiteren Markt- und Branchenführern sowie zu öffentlichen Auftraggebern. Insgesamt beschäftigt die Gruppe weltweit über 8.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand: 30. Juni 2020).www.nagarro.com